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Ausflug für die ganze Familie: Von Zons in die Urdenbacher Kämpe
Keine halbe Stunde mit dem Auto entfernt (mit dem ÖPNV etwa eine Stunde) liegt die schöne alte Zollfeste Zons. Von hier aus geht es mit der Fähre über den Rhein in die Urdenbacher Kämpe, ein Überschwemmungsgebiet mit Auenlandschaft und Altrheinarm auf Düsseldorfer Stadtgebiet. Hier darf der Rhein noch ungehindert Auen überfluten. Eine ganz besondere Atmosphäre erwartet Ausflügler*innen hier. Verschiedene Wander- und Spazierrouten führen durch Streuobstwiesen, Feuchtwiesen, Felder, Auen und Sumpfgebiete. Die Längste ist zehn km lang und wird hier beschrieben. Da das gesamte Gebiet flach ist. braucht man für den Weg nicht mehr als drei Stunden. Dazu kommen dann noch die Pausen. Für unterwegs empfiehlt sich festes Schuhwerk, da der Untergrund manchmal sumpfig ist und Proviant, denn nur am Anfang oder am Ende des Wegs gibt es schöne Gaststätten.
Wir setzen mit der Fähre über den Rhein (von Haltestelle Zollstraße in Zons etwa zehn Minuten zu Fuß, vom Parkplatz am Anleger etwa drei Minuten) und genießen die kurze Fahrt über den Fluss. Frachter bringen das kleine Schiff zum Schaukeln. Auf der anderen Seite erwartet uns eine Tafel mit verschieden langen Routen und ihren Markierungen, sogar ein inklusiver Weg ist dabei.
Unser Weg ist als „Natur pur“ gekennzeichnet. Nach einem kurzen Stück geradeaus geht es rechts auf einen ausgefahrenen Weg in die Felder hinein. Achtung: Die Markierungen sind manchmal schwer oder auch gar nicht mehr zu finden. Wir wandern am Waldrand entlang, bis der Weg mitten auf der Wiese endet und wir uns nach links wenden. Vorbei an großen Pappeln, die in Zweierreihen auf der Wiese stehen, geht es gerade aus.
Skurril geformte Weiden und abgestorbene Baumriesen
Still ist es hier, nur ab und zu ein Vogelzwitschern zu hören. Nachdem eine zweite Wiese mit zum Teil abgestorbenen Bäumen, an denen riesige Pilze wachsen, überquert wurde, geht es weiter geradeaus vorbei an Streuobstwiesen und uralten skurril geformten Weiden. Rechts folgt ein großer Birnbaum und links säumen Hecken mit Brombeeren den Weg. Bevor wir auf die Straße „Baumberger Weg“ stoßen, sehen wir links in einem sumpfigen Tümpel drei Graureiher, die sich von uns nicht stören lassen. Die Straße wird überquert und gegenüber geht es gleich geradeaus weiter. Das Zeichen ist hier verblasst.
Kurz bevor wir auf einen Querweg gelangen, auf dem wir uns rechts halten, grasen kleine und große Zicklein auf einer Weide. Wir bleiben auf dem breiten Weg. Links ist durch das Gestrüpp ein alter Rheinarm zu sehen. Sobald auf der rechten Seite ein Abzweig auftaucht, biegen wir ab. Hier ist unser Zeichen an einem Pfahl montiert und wir gehen links an ihm vorbei über einen komplett mit Breitwegerich überwachsenen Pfad vorbei an sumpfigen Stellen auf den gegenüberliegenden Waldrand zu.
Über Wiesen, Felder und Auen
Wenn der eigentliche Weg überflutet ist, was in diesem Jahr häufig der Fall ist, folgen wir dem schwach erkennbaren Pfad in den Wald hinein. Hier wird der Untergrund matschig. Einen Bachlauf kann man über darübergelegte Baumstämme überqueren und folgt dem Trampelpfad weiter durch die Wiesen.
Kurz danach zeigt uns das Zeichen am rechtsstehenden Pfahl, wir sind richtig. Ein breiter Weg führt uns jetzt in leichten Schlangenlinien über die Wiese bis zum nächsten Wegezeichen und weiter geradeaus. Dann zeigt unser Zeichen nach links, doch erst hinter der ersten Baumreihe gehen wir nach links den Feldrain entlang. Am nächsten Querweg halten wir uns wieder links und sehen geradeaus Pferde weiden. Eine Stute mit Fohlen kommt gleich angetrabt und freut sich über den mitgebrachten Apfel.
Blick auf den alten Rhein
An einem stehenden Tümpel mit Entengrütze entlang, gehen wir über einen kleinen Anstieg auf eine große Infotafel zu. Ein kleiner Abstecher nach links führt auf einen hölzernen Steg und den Blick auf den alten Rhein. Unseren Weg setzen wir aber rechts von der Tafel fort und gehen geradeaus auf einen großen Strommast zu. Dahinter kommen wir an mehreren kleinen Seen rechts und einer Bank links vorbei und wandern parallel zur bereits hörbaren Straße weiter.
Als wir die ersten Häuser erreichen, ist der Weg asphaltiert. Schon am Haus Homberg 16 geht es rechts wieder in einen Wiesenpfad. Wir erreichen eine Reihe von Weiden und gelangen zwischen ihnen hindurch weiter geradeaus an eine gut befahrene Straße, die wir überqueren und uns nach links wenden. Eine kurze Weile müssen wir hier an der Straße entlanglaufen, dann erscheint links ein alter Gutshof. Es ist das Haus Bürgel, das sowohl eine biologische Station als auch ein kleines feines Römisches Museum beherbergt.
Haus Bürgel mit sehenswertem römischem Museum
Unser Weg führt uns dann weiter geradeaus, bis uns das Wegezeichen an einer Bank nach links führt. Einige hundert Meter weiter stoßen wir auf einen Querweg, auf den wir nach rechts abbiegen und folgen dann dem Wegweiser nach Zons über die Fähre. An einer Bank entscheiden wir uns für den Weg, der links zum Rheinufer führt und laufen dann am Ufer entlang bis zum Fähranleger.
Hier kann man in das Gasthaus „Haus Ausleger“ einkehren oder nach kurzer Überfahrt in Zons. Das „Fährhaus Zons“ liegt gleich am Fähranleger mit seinem schönen Biergarten. Oder man wandert weiter in das alte Städtchen hinein, wo in der Schlossstraße eine italienische Eisdiele mit leckeren Kreationen und gutem Kaffee auf die Ausflügler*innen wartet.
www.hausbuergel.de
www.auenblicke.de
08.2024 // Redaktion und Fotos: Dorothee Mennicken