Mitten im Viertel: hier sind wir alle zusammen

In unserem Viertel leben viele ver­schie­dene Men­schen. Manche sind gesund, manche krank, manche haben eine Behin­de­rung oder benö­tigen spe­zi­elle För­de­rung. Diese kann in Schulen erfolgen, aber auch in zwei Cafés. Hier stellen wir die beiden För­der­schulen unseres Vier­tels und zwei beson­dere Cafés vor.

Die ganze Welt im Kleinen
Die För­der­schule Geis­tige Ent­wick­lung in der Red­witz­straße begleitet ihre Schüler*innen dabei, so selbst­ständig wie mög­lich zu leben. Hier lernen mehr als 160 Kinder und Jugend­liche von sechs bis 18 Jahren in Klassen von 13 bis 14 Schüler*innen. Lehrer*innen für Son­der­päd­agogik, Schulbegleiter*innen sowie Teilnehmer*innen des Frei­wil­ligen Sozialen Jahrs stehen an ihrer Seite. Die Schüler*innen fahren mit der Stra­ßen­bahn und lernen so den Stra­ßen­ver­kehr kennen. Sie gehen auf Wochen­märkte und üben so prak­tisch Mathe­matik. Sie bas­teln Weih­nachts­schmuck für den Kiosk und machen das Viertel schöner. So lernen Kinder und Jugend­liche im Viertel die ganze Welt im Kleinen kennen. Deutsch, Mathe, Kunst, Musik, Haus­wirt­schaft und Schul­gar­ten­ar­beit gehören zum Pro­gramm. Hier ver­stän­digen sich manche Kinder mit Bil­dern, andere mit Worten, hier lesen manche mit­hilfe von Bil­dern, andere können Schrift lesen und schreiben. Ganz groß­artig: Schüler*innen nehmen seit Jahren am Wort­finder-Lite­ra­tur­wett­be­werb für Men­schen mit Beein­träch­ti­gungen teil. Dieses Jahr fahren sie aus diesem Grund zur Preis­ver­lei­hung nach Bie­le­feld. Übri­gens ist das „Wo ist Tom?“-Café ein beliebter Prak­ti­kums­platz der Schüler*innen.

Mit Cou­rage im Viertel
An der För­der­schule für Emo­tio­nale und soziale Ent­wick­lung lernen Kinder, sich gegen­seitig zu respek­tieren und gut mit­ein­ander aus­zu­kommen. Hier haben 120 Kinder und Jugend­liche von sechs bis 18 Jahren ihren Platz gefunden. Die Klassen haben von neun bis 13 Schüler*innen und werden von Fach­leuten betreut. Sonderpädagog*innen, Therapeut*innen, Schulbegleiter*innen, Erzie­her*innen, Schul­so­zi­al­ar­bei­terin, Sport- und Erlebnispädagog*innen gehören dazu. Manche Schüler*innen machen an der Schule ihren Haupt- oder Real­schul­ab­schluss, einige lernen hier einige Monate und wech­seln dann. Der Schul­hund und das Vol­ti­gieren auf Pferden, das Musik­ma­chen in der Band und auch das Arbeiten in kleinen Gruppen erleich­tern das Lernen. In der 8. Klasse machen die Jugend­li­chen ein Prak­tikum und schnup­pern so schon einmal in einen Beruf hinein. Die För­der­schule ist Eras­mus­schule und macht seit diesem Jahr im Netz­werk Schule ohne Ras­sismus, Schule mit Cou­rage mit. Ergeb­nisse dieser Pro­jekt­woche waren auf dem Schul­fest am 22. Juni 2024 zu bestaunen. Tisch, son­dern an der Kasse. Denn hier arbeiten Men­schen mit Behin­de­rung. Für sie ist es ein­fa­cher, die Bestel­lungen über die Zettel abzu­ar­beiten, und so könnt ihr sicher sein, dass ihr auch euren Lieb­lings­ku­chen bekommt. Seit Neu­estem gibt es auch einen Ableger von Wo ist Tom?, direkt auf dem ehe­ma­ligen Kin­der­heim­ge­lände. Und in beiden Cafés gilt natür­lich: offen für alle Men­schen, so, wie sie sind.

Café mit Zei­chen
Mit­hilfe von Zei­chen ver­stän­digen sich Gehör­lose. Darum ist Sign, das eng­li­sche Wort für Zei­chen, auch der Name des Cafés. Hier arbeitet eine bunte Bande von Leuten, die alle Gebär­den­sprache beherr­schen. So können hier Gehör­lose pro­blemlos ihre Bestel­lung auf­geben. Vor allem jedoch hat das Café leckeren Kuchen, Kakao, Saft und Eis im Angebot. Und ihr könnt sicher sein: Trotz Gebär­den­sprache geht es nicht immer leise im Café vor sich

Spie­le­risch die Ver­kehrs­re­geln lernen
Das können jetzt Kinder und Jugend­liche auf dem Auer­bach­platz. Das Kölner Amt für Straßen und Rad­we­gebau hat ver­schie­dene Ver­kehrs­si­tua­tionen auf den Asphalt gemalt, und die Sülzer*innen haben diese neue Mög­lich­keit mit Begeis­te­rung auf­ge­nommen.

09.2024 // Redak­tion: Hanka Meves, Fotos: Sonja Hoff­mann, Illus­tra­tionen: Saskia Gay­mann

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