Lina und Terry Palmer, Einrichtungshaus [living] wohndesign

Moderne Ein­rich­tung mit Wohn­lich­keit ver­binden

Zwei Gene­ra­tionen, ein Ziel: Wohn- und Ess­zimmer indi­vi­duell, zeit­gemäß und zum Wohl­fühlen ein­richten. Das ist das Credo der Familie Palmer, die auf der Luxem­burger Straße das Ein­rich­tungs­haus [living] wohn­de­sign betreibt. Seit 45 Jahren gibt es das Unter­nehmen, seit elf Jahren auch in Sülz, was die Veedelsbewohner*innen sehr zu schätzen wissen. INsülz hat mit Lina und Terry Palmer, den Gründer*innen des Unter­neh­mens, gespro­chen und mit ihren Kin­dern Tabea und Cas­sandre Palmer, die das Geschäft fort­führen.

Wann und wo wurde das Unter­nehmen gegründet?

Lina Palmer: Das Geschäft wurde 1978 in Plittersdorf/Bonn unter dem Namen Lina & Terry’s Anti­ques gegründet. Wir haben mit einem kleinen Geschäft und einer gegen­über gele­genen Werk­statt ange­fangen.

Terry Palmer: Ganz zu Beginn war unser Kern­ge­schäft der Anti­qui­tä­ten­handel von Jugend­stil- und Grün­der­zeit­mö­beln sowie die Restau­rie­rung von antiken Möbeln.

Lina Palmer: Die Möbel­stücke wurden zusammen mit Sil­ber­ac­ces­soires, Schmuck, Blu­men­ge­ste­cken und viel Liebe zum Detail prä­sen­tiert.

Terry Palmer: Wir haben damals das Geschäft­liche mit dem Fami­liären ver­bunden, sind auf Antik­märkte nach Eng­land gefahren, haben schöne Ein­zel­stücke ein­ge­kauft und im Anschluss meine Eltern besucht. Ich bin gelernter Bau­zeichner und Schreiner, so konnte ich die Anti­qui­täten in meiner Werk­statt restau­rieren und meiner Frau fertig für den Ver­kauf in den Laden stellen.

Stoffproben mit verschiedenen Farben

Lina Palmer: Nie stehen bleiben und mit der Zeit gehen war unser Motto. Wir wollten unseren Kund*innen immer etwas Neues bieten. So haben wir über die Jahre, wenn nötig, das Sor­ti­ment und die Stil­rich­tungen geän­dert. Von der Antik­re­stau­ra­tion wan­delte sich der Stil zu Laura Ashley, Country Style bis hin zu Shabby Chic. Der Markt für Anti­qui­täten war irgend­wann gedeckt. Dar­aufhin haben wir den Fokus auf die modernen Möbel gelegt.

Terry Palmer: Auch räum­lich gab es viele Ver­än­de­rungen. Mitte der 1980er Jahre zogen wir nach Rüngs­dorf in Bonn in ein Haus, was gleich­zeitig Ver­kaufs- und Wohn­raum war. 1998 eröff­neten wir par­allel einen zweiten Standort in Bad Breisig, einem schönen tou­ris­ti­schen Ort direkt am Rhein. Zeit­weise hatten wir fünf Laden­lo­kale. Peu à peu redu­zierten wir diese, um uns 2012 auf den Standort Köln zu kon­zen­trieren, die Stadt, die für die Möbel­wirt­schaft der Mes­se­platz in Deutsch­land ist.

Sie sind ein Fami­li­en­un­ter­nehmen. Wann haben sich die Kinder ent­schlossen, das Unter­nehmen wei­ter­zu­führen?

Tabea Palmer: Wir sind in das Geschäft rein­ge­boren und haben es, wenn man so will, von der Pike auf gelernt. Schon früh haben wir ange­fangen, im Geschäft aus­zu­helfen und mit­zu­ar­beiten. Ich komme aus dem Tou­rismus, bin gelernte Rei­se­ver­kehrs­kauf­frau und arbeite seit 2012 Voll­zeit im Fami­li­en­un­ter­nehmen.

Cas­sandre Palmer: Wir waren immer mit­ten­drin. Ich habe das Gefühl, nie etwas anderes gemacht zu haben. Meine Aus­bil­dung habe ich in der Möbel­branche absol­viert. Im Anschluss habe ich zehn Jahre für ein Bonner Unter­nehmen gear­beitet. Dabei habe ich unter Ein­satz von allen bekannten Mar­ken­her­stel­lern und Design­klas­si­kern Ein­rich­tungs­pla­nungen für Gewerbe und Privat gene­riert. Auf der „Möfa“ [Möbelfachschule/Köln, Anm. d. Redak­tion] habe ich den Stu­di­en­gang zum staat­lich geprüften Ein­rich­tungs­fach­be­rater abge­schlossen. Danach habe ich zwei Jahre lang eine Depen­dance meines Aus­bil­dungs­be­triebes auf Sylt geführt. Hier habe ich haupt­säch­lich Feri­en­woh­nungen und Zweit­sitze ein­ge­richtet. Dies war damals eine Art Test­selbst­stän­dig­keit. Für mich war schon immer klar, dass ich irgend­wann in das Fami­li­en­un­ter­nehmen ein­steigen werde.

Wie arbeitet es sich so zusammen als Geschwister?

Tabea Palmer:  Wie das unter Geschwis­tern manchmal so ist … Im ersten Jahr wurden wir hier und da auf die Probe gestellt, danach lief es wie am Schnür­chen. Wir arbeiten heute, nach elf Jahren, gut und immer noch gern mit­ein­ander, es macht Spaß.

Naja, selbst­ver­ständ­lich ist das ja nicht …?

Tabea Palmer: Das höre ich öfter, nicht viele können sich vor­stellen, mit dem Bruder oder der Schwester zusammen zu arbeiten, doch es funk­tio­niert.

Cas­sandre Palmer: Wenn es mal knallt, sind wir sicher schon mal weitaus ehr­li­cher als Kol­legen unter­ein­ander und ver­söhnen uns auch schneller. Wir sind ein kleines, gut ein­ge­spieltes Team und haben zusammen mit unseren Mitarbeiter*innen Maike Peter und Tim Siep­mann auch neben der Arbeit immer viel Spaß.

Lina Palmer: Es ist schön zu sehen, dass unsere Kinder das, was mein Mann und ich geschaffen haben, wei­ter­führen.

Wann haben sich die Eltern zurück­ge­zogen?

Cas­sandre Palmer: Das hatte viel mit Corona zu tun. Wir mussten uns ver­än­dern, denn die neuen Bedin­gungen for­derten von uns neue Wege. Wir wollten unsere Eltern schützen, und so haben sie sich mehr und mehr her­aus­ge­zogen. Es war ein flüs­siger Über­gang, der durch die Pan­demie viel­leicht etwas beschleu­nigt wurde.

Sie haben voriges Jahr hier das zehn­jäh­rige Jubi­läum gehabt. Wie sieht Ihre Bilanz zu der Zeit in Köln aus?

Tabea Palmer: Wir sind zufrieden und glück­lich mit der Ent­schei­dung, geschäft­lich nach Köln gezogen zu sein. Über die letzten zehn Jahre haben wir unseren eigenen Ein­rich­tungs­stil ent­wi­ckelt, indem wir das dama­lige Kon­zept der Eltern ver­än­dert und in eine moder­nere Sprache über­setzt haben. So hat sich unsere Linie, alles rund um das Wohn- und Ess­zimmer zu prä­sen­tieren, gefes­tigt.

Cas­sandre Palmer: Ich ziehe eine posi­tive Bilanz, unser Kon­zept für Pla­nungen von Wohn- und Arbeits­räumen ist auf­ge­gangen. Wir bieten ganz­heit­liche Ein­rich­tungen und ein­zelne Pro­dukte an. Zum Bei­spiel gibt es Sofas mit einer Viel­zahl ver­schie­dener Ele­mente, Leder­arten, Stoffen und unter­schied­li­chen Nähten. Dies bedarf einer ein­ge­henden Bera­tung. Wir haben uns am Kölner Markt und der Nach­frage ori­en­tiert, da Köln nicht mit Bad Breisig gleich­ge­setzt werden kann.

Wie würden Sie denn heute das Credo von Living beschreiben?

Cas­sandre Palmer: Es ist uns wichtig, moderne Ein­rich­tung mit Wohn­lich­keit zu ver­binden. Unsere Lieb­lings­ma­te­ria­lien, wie natur­be­las­sene Leder, Mas­siv­hölzer, Filz- und Woll­be­züge, spie­geln sich in unserer Aus­stel­lung wider. Wir kom­bi­nieren diese Mate­rialien, um die Wärme aus den mit­er­lebten Ein­rich­tungs­sti­lis­tiken in das Con­tem­po­rary Design mit­zu­nehmen und erlebbar zu machen.

Bieten Sie auch Ein­rich­tungs­be­ra­tung zu Hause an?

Cas­sandre Palmer: Ein­rich­tungs­be­ra­tung, ob zu Hause oder in unseren Räum­lich­keiten, ist das Kern­ge­schäft unseres Schaf­fens. Wir erar­beiten Kon­zepte für Wohn- und Ess­zimmer, aber auch für Gas­tro­nomie, Büros oder Arzt­praxen. Zuletzt haben wir meh­rere Feri­en­häuser in Hol­land, Por­tugal und auch in der Eifel ein­ge­richtet.

Tabea Palmer: Ja, gern beraten wir unsere Kun­dinnen und Kunden auch in den eigenen vier Wänden. Alter­nativ können sie uns Fotos und einen Grund­riss mit­bringen, sodass wir einen Ein­druck erhalten und bei der Kon­fi­gu­ra­tion des neuen Möbel­stücks oder der Ein­rich­tungs­pla­nung behilf­lich sein können.

Cas­sandre Palmer: Egal, wie gut die Räume und Bestands­möbel beschrieben werden, ersetzt das nie den tat­säch­li­chen Blick. Bevor wir anfangen können, benö­tigen wir ein Gespür für den Raum, denn wir beraten nicht nur zu einem Pro­dukt, son­dern auch dahin­ge­hend, dass sich bei­spiels­weise das Sofa har­mo­nisch in das bestehende Inte­rieur ein­fügt.

Kann bei Ihnen auch nur ein Sofa, ein Tisch oder ein anderes Möbel­stück gekauft werden?

Tabea Palmer: Selbst­ver­ständ­lich können auch nur Ein­zel­pro­dukte erworben werden, es muss nicht immer eine kom­plette Möblie­rung sein. Klein­möbel wie Bei­stell­ti­sche, Lampen, Kissen oder Acces­soires haben wir größ­ten­teils zur direkten Mit­nahme vor­rätig. Pols­ter­möbel, Ess­ti­sche oder andere Pro­dukte werden nach indi­vi­du­eller Kon­fi­gu­ra­tion für unsere Kund*innen bestellt. Gern beraten wir zu den Mög­lich­keiten und der Viel­falt unserer Pro­dukte.

Wie wählen Sie die Her­steller aus, von denen Sie Ihre Pro­dukte beziehen?

Cas­sandre Palmer: Wir lassen uns auf inter­na­tio­nalen und Haus­messen inspi­rieren. Die Mani­fes­ta­tion unserer Her­steller hat sich in den elf Jahren hier in Köln ent­wi­ckelt. Meine Schwester und ich haben alle Epo­chen der Eltern mit­ge­macht und hatten schon immer den Blick in die Nische. Wir ver­zichten bewusst auf die großen Möbel­marken – wir halten uns aus diesem Markt raus. Wir wählen unsere Pro­dukte nach drei Haupt­kri­te­rien aus und zeigen design­starke Möbel, die sich auf dem soge­nannten Qua­li­tätszenit befinden, also eine best­mög­liche Ver­ar­bei­tung haben und ohne große Mar­ke­ting­ak­ti­vi­täten aus­kommen. Am liebsten besu­chen wir Kleinst­messen und finden Pro­du­zenten mit indi­vi­du­ellen Kol­lek­tionen.

Ist das das Rezept für Ihren Erfolg?

Cas­sandre Palmer: Wir glauben, die Mischung macht es. Wir haben Kund*innen, die uns über meh­rere Stile treu geblieben sind. Das Schöne an unseren Pro­dukten ist, dass diese zeitlos sind und sich durch die rich­tige Farb- und Mate­ri­al­aus­wahl best­mög­lich kom­bi­nieren lassen. Dies errei­chen wir nicht nur durch Möbel, son­dern auch durch den gezielten Ein­satz von Kunst- und Licht­ob­jekten sowie durch Tep­piche, Kissen und Acces­soires.

Wie kamen Sie eigent­lich auf Köln?

Cas­sandre Palmer: Ich war auf der Möbel­fach­schule in Köln, mein Schulweg führte über die Luxem­burger Straße. Häufig stand ich an der Ampel vor der Ladentür und schaute in das dama­lige Küchen­studio. Unter­be­wusst hatte ich schon immer ein Auge darauf geworfen, dies wurde mir erst klar, als ein guter Freund der Familie und lang­jäh­riger Mit­ar­beiter erzählte, dass dieses Lan­de­lokal frei werden würde. Nach der ersten Besich­ti­gung war klar — das ist es.

Dass Sie nach Köln wollten, war aber klar?

Cas­sandre Palmer: Nein, nicht unbe­dingt, wir haben auch andere Laden­lo­kale besich­tigt, bei­spiels­weise in Bonn und Koblenz. Aber dieses Laden­lokal war und ist ein­fach per­fekt für uns.

Wo kommen Ihre Kund*innen den her?

Tabea Palmer: Viele unserer Kun­dinnen und Kunden kommen aus dem Veedel. Dar­über sind wir sehr glück­lich, das ist auch mit ein Grund, warum wir uns hier in Sülz so wohl­fühlen. Wir glauben, wir passen gut in dieses Veedel, und bekommen die ent­spre­chende Reso­nanz. Natür­lich haben wir auch Kun­dinnen und Kunden über Köln hinaus – etwa aus unserer alten Heimat Bonn und Bad Breisig, des Wei­teren aus dem näheren Umland wie Aachen, Düs­sel­dorf oder Koblenz. Auf­grund unserer Inter­net­prä­senz errei­chen wir Kunden aus ganz Deutsch­land und lie­fern über die Spe­di­tion euro­pa­weit aus.

Gibt es etwas, dass Sie an Ihrem jet­zigen Standort in Sülz beson­ders mögen?

Cas­sandre Palmer: Das hatte viel mit Corona zu tun. Wir mussten uns ver­än­dern, denn die neuen Bedin­gungen for­derten von uns neue Wege. Wir wollten unsere Eltern schützen und so haben sie sich mehr und mehr her­aus­ge­zogen. Es war ein flüs­siger Über­gang, der durch die Pan­demie viel­leicht etwas beschleu­nigt wurde.

Wie kamen Sie eigent­lich auf Köln?

Cas­sandre Palmer: Hier ist von allem etwas dabei: schöne Bou­ti­quen, Cafés und Restau­rants. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal außer­halb von Sülz und Klet­ten­berg unter­wegs war. Mit Andrea Droe­mont, Ina May und ihren hoch­wer­tigen Pro­dukten sowie Fit­ness First und dem Weiss­haus Kino haben wir groß­ar­tige Nachbar*innen und gemein­same Kund­schaft.

Tabea Palmer: Für unsere Branche haben wir in Sülz per­fekte und ver­kehrs­günstig gele­genen Räum­lich­keiten ge-funden, sodass wir Wohn­raum­si­tua­tionen rund um das Wohn- und Ess­zimmer zeigen können. Cas­sandre Palmer: Von der ersten Sekunde an fühlten wir uns gut auf­ge­nommen. Wir sind Kölner geworden und lieben unser Veedel. Fast die ganz Familie wohnt mitt­ler­weile in Sülz.

Vielen Dank für das Inter­view!

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06.2023 // von: Doro­thee Men­ni­cken, Fotos: Monika Non­nen­ma­cher

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